Siedlung Haeselerstrasse

Siedlung Haeselerstrasse

Gutachten 2002

1892  wurde die Genossenschaft „Berliner Spar- und Bauverein e.G.m.b.H.“ mit dem Ziel gegründet, bessere Wohnbedingungen für Arbeiter zu schaffen. Es entstanden mehrere Anlagen, für welche der Architekt Alfred Messel als Vorstandsmitglied kostenlos die Baupläne lieferte. 1903 wurde ein größeres Gelände in Charlottenburg erworben, die Planung für die neue Siedlung übernahm der Architekt Paul Kolb.

Für die damalige Zeit sehr fortschrittlich wurde auf die maximale Ausnutzung des Baulandes zugunsten der Anlage von Gartenhöfen und Kinderspielplätzen verzichtet. Die Baublöcke sollten „ausgiebig durchlüftet und beleuchtet“ sein. Kolb legte mehrere hufeisenförmige Baukörper nebeneinander, Innenhöfe wechselten mit Ehrenhöfen ab.

Die Funktionen waren sehr unterschiedlich: Während die Ehrenhöfe fast ausschließlich der Repräsentation dienten, waren die Innenhöfe als Spielplätze mit Sandkästen und Turngeräten wie Reck oder Barren angelegt. Bis 1913 entstanden entlang der Haeselerstrasse 859 Wohnungen, 1 Wohlfahrtshaus mit Saal und Bibliothek, 1 Wirtshaus, 2 Kindergärten und 21 Läden.

Das Gutachten enthält ein denkmalpflegerisches Konzept für zwei ausgewählte Spielhöfe.

Auftraggeber: Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG, Hans-Jürgen Hermann, Claudia Templin
Denkmalfachliche Betreuung: Landesdenkmalamt Berlin, Klaus Lingenauber, Klaus von Krosigk