Neue Oranienburger Zeitung 2004

Neue Oranienburger Zeitung

von Marion Bergsdorf, vom 30. Januar 2004

Ein neues Stück Stadt. Schlüssel fürs Rathaus übergeben und Straße nach Ludwig Lesser benannt

HENNIGSDORF. … Der Bürgermeister dankte allen am Bau Beteiligten, insbesondere den Architekten vom Büro Sauerbruch und Hutton. Ihnen sei es zu verdanken, dass das neue Rathaus das Gesicht der Stadt präge. Auch um das Haus herum wachse ein Stück Stadt, sagte Andreas Schulz. Ganz bewusst habe man sich deshalb entschlossen, die neue Straße, die vom Bahnhof am Rathaus vorbei zur Friedhofstraße führt, nach einem berühmten Gartenarchitekten zu benennen, der mit der Gestaltung des Waldfriedhofes, des Rathenauparks und des Bahnhofsvorplatzes Spuren in Hennigsdorf hinterlassen hat.

So folgte gestern nach der Schlüsselübergabe die Enthüllung eines Straßenschildes. Ludwig-Lesser-Straße heißt die neue Straße. Lessers Urenkelin, Katrin Lesser, und deren Tochter Caterina Sayrac zogen die Verhüllung vom Straßenschild. Katrin Lesser ist in die Fußstapfen des Urgroßvaters getreten und als freie Landschaftsarchitektin in der Gartendenkmalpflege tätig. Ihre Diplomarbeit schrieb sie über ihren Urgroßvater Ludwig Lesser. Zur Namensgebung waren auch ihr Vater und Lesser-Enkel Richard Lesser sowie Helmut Lesser, ein weiterer Enkel, gekommen.

Die Familie bedankte sich für die Ehre. Es sei die erste Straße, die nach Ludwig Lesser benannt werde. Er habe es leider versäumt, seinen Großvater so richtig auszufragen, erzählte Richard Lesser. Doch später habe er erfahren, dass Ludwig Lesser immer neue Ideen hatte und ein sehr sozialer Mensch war. Von ihm stamme der Spruch: „Betreten des Rasens erlaubt.“ Als Großstadtkind schmerzte es ihn, dass es so wenige Flächen des praktischen Genießens und Tummelns gab.