Ludwig Lesser (1869-1957)

Erster freischaffender Gartenarchitekt in Berlin und seine Werke im Bezirk Reinickendorf

Ludwig Lesser war nach den Worten Hermann Matterns der erste freischaffende, ausschließlich planerisch und beratend tätige Gartenarchitekt in Deutschland. Er gehörte zu jener Generation junger Gartenarchitekten, die die von den Hochbauarchitekten eingeläutete Reform der Gartenkunst durchsetzte. Dabei trat er stets für eine gute Zusammenarbeit zwischen Architekt und Gartengestalter ein, die eine enge Verzahnung des Gebäudes mit dem umliegenden Garten ermöglichen sollte und war Vorreiter in der Volksparkidee.

1908 wurde er zum Gartendirektor der Berliner Terrain Zentrale ernannt und unterhielt ein Planungsbüro mit durchschnittlich zwei bis drei Angestellten. Ab 1922 erfolgten viele Planungen in Zusammenarbeit mit seinem Sohn Richard Lesser, der in seinem Büro angestellt war.

Die Spanne der Entwürfe ist groß. Sie reicht von Kleingärten über Villengärten, Friedhöfe, Heilstättenparke bis hin zu Bebauungsplänen ganzer Siedlungen.Noch heute sind in und um Berlin zahlreiche Spuren seines Wirkens zu finden.

Aufgrund der Auflösung seines Planungsbüros 1933 und der darauf folgenden Emigration im Jahr 1939 sind die Erkenntnisse über seine Werke weitgehend verloren gegangen. Die Broschüre dient dazu, dem interessierten Leser das Leben Ludwig Lessers und seine weitgehend unbekannten, aber vielseitigen Entwürfe und ihre Spuren vor allem im heutigen Bezirk Reinickendorf näher zu bringen.

Autorin: Katrin Lesser
Beiträge von Dr. Ingolf Wernicke und Klaus von Krosigk
Herausgeber: Sen Stadt Um, Beiträge zur Denkmalpflege, Heft 4
Verlag: Kulturbuch-Verlag GmbH Berlin 1995, ISBN 3-88961-152-4
(Auflage vergriffen, nur noch über Antiquariate zu beziehen.)